Die meisten von uns betreten ein Restaurant mit einer klaren Vorstellung: gutes Essen und eine angenehme Atmosphäre. Doch während das Menü auf den ersten Blick ersichtlich ist und das Ambiente durch Beleuchtung und Restaurant-Einrichtung schnell ins Auge fällt, bleibt ein entscheidender Faktor oft unbemerkt – die Akustik. Sounddesign ist ein ebenso integraler Bestandteil des Restauranterlebnisses wie das Essen selbst, und dennoch wird es von vielen Gastronomen häufig vernachlässigt.
Lärmpegel: Wenn Geräusche das Geschmackserlebnis beeinträchtigen
Wer hat es nicht schon erlebt? Man sitzt in einem belebten Restaurant, versucht sich mit seinem Gegenüber zu unterhalten, doch das ständige Klirren von Geschirr, lautes Gelächter und der allgemeine Lärmpegel erschweren jede Konversation. Studien zeigen, dass laute Umgebungen nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unser Geschmackserlebnis beeinflussen können. Eine Untersuchung der Oxford University fand heraus, dass laute Geräusche die Fähigkeit, bestimmte Aromen zu erkennen, beeinträchtigen. Vor allem süße und salzige Geschmäcker werden durch hohen Lärmpegel gedämpft.
Die Psychologie der Geräusche: Wie Musik die Stimmung steuert
Akustikmanagement in der Restaurant-Einrichtung: Der Kampf gegen den Lärm
Viele Restaurants stehen vor akustischen Herausforderungen, insbesondere wenn sie in Räumen mit hohen Decken, harten Böden oder Glaswänden untergebracht sind. Diese Materialien reflektieren den Schall und verstärken den Lärm, anstatt ihn zu absorbieren. Die Folge ist ein ständiges Echo und ein hoher Geräuschpegel, der das Erlebnis beeinträchtigt.
Eine Lösung besteht in der gezielten Verwendung von schallabsorbierenden Materialien, die Teil einer durchdachten Restaurant-Einrichtung sind, wie Teppichen, Akustikplatten und Vorhängen. Einige innovative Restaurants haben spezielle Akustikdesigner engagiert, um den Lärm zu kontrollieren und eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Eleven Madison Park in New York hat beispielsweise ein Team von Sounddesignern hinzugezogen, um die Akustik des Restaurants zu optimieren. Durch die Integration schallabsorbierender Materialien und die Anpassung der Musiklautstärke wurde ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Gesprächslärm und Hintergrundmusik geschaffen.
Sounddesign als Differenzierungsmerkmal
Für viele Restaurants ist das Sounddesign nicht nur ein Werkzeug zur Schaffung einer angenehmen Atmosphäre, sondern auch ein Mittel, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein gut durchdachtes Sounddesign in der Restaurant-Einrichtung kann ein Markenzeichen sein, das Gäste immer wieder zurückkehren lässt. Im Restaurant Noma in Kopenhagen wird beispielsweise das Geräusch der Natur in den Essbereich übertragen – das Rascheln von Blättern, das Rauschen des Windes und das Plätschern von Wasser schaffen ein multisensorisches Erlebnis, das das Konzept der „Nordic Cuisine“ unterstreicht.
Auch das Berliner Restaurant Katz Orange geht diesen Weg: Hier wird auf die Schaffung einer intimen Atmosphäre gesetzt, indem der Geräuschpegel bewusst niedrig gehalten wird. Weiche Möbel, Vorhänge und Holzelemente tragen dazu bei, den Schall zu dämpfen und eine angenehme, ruhige Umgebung zu schaffen, in der sich Gäste wohlfühlen.
Die Akustik eines Raums spielt eine viel größere Rolle, als viele denken. Sie kann das Ess- und Trinkerlebnis positiv oder negativ beeinflussen und entscheidet oft darüber, ob Gäste wiederkommen. Für Restaurants, die ein rundum gelungenes Erlebnis bieten wollen, ist es daher unerlässlich, das Sounddesign in der Restaurant-Einrichtung genauso ernst zu nehmen wie das Essen auf der Speisekarte. Durchdachte Akustik trägt nicht nur zur Gastfreundschaft bei, sondern schafft auch die emotionale Verbindung, die Gäste immer wiederkehren lässt.
Ein weiterer physischer Aspekt des Restaurantbesuchs, der das Gästeerlebnis beeinflusst, ist die Tischwahl. Erfahren Sie mehr darüber in unserem Artikel Basics der Restaurant-Einrichtung: So beeinflusst die Sitzplatzwahl das Gästeverhalten.